Ein Schiff fliegt in die Welt
DIE GESCHICHTE

DO-X: DAS EINST GRÖßTE FLUGZEUG DER WELT

In den 20er Jahren erkannte man bereits die Notwendigkeit, sogenannte Großraumflugzeuge für lange Strecken zu bauen. Claude Dornier leistete damals eine noch heute viel bewunderte Pionierarbeit. Er nutze die Erfahrungen aus dem Bau einer Reihe vorangegangener Flugboote, wie z. B. Libelle, Delphin, Wal und Superwal als Grundlage für die Planung des Flugschiffs DO-X. 

Die Dornier DO-X, war ein Verkehrsflugschiff, welches von 1925 bis 1929 von den deutschen Dornier-Werken konstruiert und gebaut wurde. Mit 40 Metern, einer Spannweite von 48 Metern und zwölf Triebwerken war das Flugboot zu seiner Zeit das mit Abstand größte Flugzeug der Welt und sorgte global regelrecht für Begeisterung. 

Ein wesentliches Merkmal des DO-X-Entwurfes war die zum ersten Male bei Flugzeugen durchgeführte Aufteilung in drei unabhängige Decks. Im Oberdeck lagen das Cockpit, der Navigations- und Funkraum sowie die Maschinenzentrale. Im Hauptdeck befanden sich die Passagierräume. Mit einer luxuriösen Ausstattung bot sie Platz für ungefähr 66 Passagiere. Das Unterdeck diente der Treibstoff- und Vorratslagerung.

 

Historisches Foto der DO-X
DO-X fliegt über New York
Historie von 1925 bis 1927

1925

Im Herbst 1925 begann Claude Dornier mit seinen Mitarbeitern die Entwurfsarbeiten im Werk Manzell. Für den Bau der DO-X mit ihren für damalige Zeit ungewöhnlich großen Ausmaßen mussten eigens Fabrikationshallen erstellt werden. Als Standort wählte man Altenrhein am schweizerischen Ufer des Bodensees
Historie 1927

1927

Im Dezember 1927 begann man dann mit dem Bau des Flugschiffs DO-X, das im Juli 1929 nach einem Aufwand von ca. 240 000 Arbeitsstunden fertiggestellt war.
Historie 1929
Historische Innenaufnahme Passagierraum DO-X

1929

Am 12.7.1929 gelang dem Piloten Richard Wagner der erste Start auf dem Bodensee. Obwohl zunächst nur Rollversuche auf dem Wasser geplant waren und Fachleute zweifelten, ob die DO-X jemals ihr Eigengewicht, geschweige denn noch eine Nutzlast vom Wasser abheben würde, dokumentierte der erste Start einen vollen Erfolg der langjährigen Konstruktionsarbeit. Bemerkenswert ist, dass im Sommer 1929 mit einer einfachen Korbbestuhlung ein Rekordflug mit 169 Personen einschließlich der Besatzung durchgeführt wurde, womit die DO-X für fast zwei Jahrzehnte den absoluten Rekord als Großraumflugzeug hielt.
Historie 1929
DO-X fliegt über New York

1930

Am 5. November 1930 startete die DO-X zu ihrem ersten großen Repräsentationsflug von Altenrhein aus. Auf diesem Europaflug fand das Flugschiff in Holland, England, Frankreich, Spanien und Portugal große Beachtung. Der Weiterflug von Lissabon über den Atlantik konnte nicht termingemäß durchgeführt werden, da die DO-X durch einen Brand an der Tragfläche schwer beschädigt wurde.
Historie 1930

1931

Nach zweimonatigen Reparaturarbeiten startete die DO-X am 31. Januar 1931 von Lissabon zum Atlantikflug. Entlang der afrikanischen Küste flog die DO-X bis Bubaque und überquerte dann den Atlantik in Richtung Südamerika. Rio de Janeiro und New York waren unter vielen Landeplätzen entlang der süd- /nordamerikanischen Atlantikküste die markantesten Städte. Tausende besich- tigten an den Landeplätzen das Flugschiff. Von New York aus überquerte die DO-X mit Zwischenlandungen in Neufundland und auf den Azoren den Atlantik, um in Berlin auf dem Müggelsee wieder in Deutschland zu landen.
Historie 1931

1934

Am 9. Mai 1933 flog die DO-X in Richtung Türkei und sollte auf dem Stausee des Passauer Kachletkraftwerks einen geplanten Halt einlegen. Der Flugkapitän Horst Merz setzte jedoch bei der Landung zu steil an, sodass das Leitwerk abbrach. Obwohl die Schäden repariert wurden, bedeutete dies für die DO-X das Ende ihrer Karriere als Passagierflugschiff. Das Luftfahrtmuseum am Lehrer Bahnhof in Berlin war die Endstation der DO-X. Hier wurde sie im Krieg durch Bombenangriffe schwer beschädigt.